Olbricht FlgelDer Mandolbrich-Flügel

Zeitschrift für Instrumentenbau 1900-1901 S.885

In No. 26 dieser Zeitschrift (vom 11. Juni 1901) brachten wir einen Artikel über die Eröffnung der Darmstädter Künstlerkolonie und eine Beschreibung des bei dieser Gelegenheit im Spielhause der Kolonie vorgeführten Mandolbrich-Flügels, der nach dem Entwurfe des Professors Olbrich von der rheinischen Hofpianofabrik Carl Mand in Koblenz für den Musiksalon Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Hessen erbaut worden war. Wir konnten damals unseren Lesern nur eine Innenansicht des Instrumentes geben. Heute sind wir in der Lage, ein Gesammtbild zu bringen, so daß sich jeder einen Begriff von der Form und der Ausstattung des Flügels machen kann.
Wir wollen es dahin gestellt sein lassen, ob die achteckige symmetrische Form des Flügels und der eigenartige Unterbau nach Jedermanns Geschmack sind. Heute, wo wir uns in einer Umbildung und Neugstaltung der Stylformen befinden und wo so Verschiedenartiges geschaffen wird, hat jede Richtung der modernen Kunst ihren größeren oder kleineren Kreis von Verehrern und Anhängern, und der Klavierfabrikant muß dem Rechnung tragen. So hat auch der Mandolbrich-Flügel bereits Freunde und Verehrer gefunden, wie schon verschiedene Nachbestellungen bei der Fabrik beweisen.
Eine nochmalige Beschreibung des Instrumentes können wir uns ersparen, wir verweisen deswegen auf den Eingangs erwähnten Artikel in der Nummer vom 11. Juli d. J. unserer Zeitschrift.